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Entscheidendes Qualitätsmerkmal – so wichtig ist der richtige pH-Wert

ph-Wert

Mittlerweile werden viele verschiedene chemische Peelings freiverkäuflich am Markt angeboten. Sie sind ideal, wenn man zuhause eine kosmetische Hautschälung durchführen möchte. Wer nach dem für sich passenden Produkt sucht, hat es nicht leicht, den Überblick zu behalten. Nicht immer sind die Konzentration und der pH-Wert der Flüssigkeit eindeutig ausgewiesen.

Auf den ersten Blick erscheint es logisch, ein Peeling mit einer hohen Konzentration zu kaufen. So werben viele Hautärzte damit, nur Peelings mit rund 70 % Fruchtsäure zu verwenden. Doch das ist nur die halbe Wahrheit.

 

 

Was sagt die Konzentration aus?

Die Stärke der Fruchtsäure gibt an, wie hoch die Acidität, also die Säurestärke der wässrigen Lösung ist. Am Markt erhältlich sind beispielsweise Produkte mit 5 % (für Anfänger) bis zu 70 % (für Hautärzte).

Nichtkundige könnten nun auf die Idee kommen, dass eine hohe Konzentration automatisch intensiver abschälend auf die Haut einwirkt als eine niedrige Dosierung. Doch das kann ein Trugschluss sein. Vorstellen muss man sich, dass in einer Flasche mit 70 % Fruchtsäure ein hoher Anteil an Wirkstoffen und nur 30 % Fremdstoffe (Wasser, Duftstoffe, usw.) enthalten sind. Doch der exfolierende Effekt kann nur eintreten, wenn sich diese Wirkstoffe im richtigen Milieu befinden.

 

Was sagt der pH-Wert aus?

Wichtiger als die Konzentration ist der jeweilige pH-Wert des Peelings. Denn nur in einem sauren Milieu können die Substanzen wirken. Wie sauer, neutral oder basisch eine Flüssigkeit ist, zeigt der pH-Wert an.

Zum Vergleich: Reines Wasser hat einen pH-Wert von 7,0 und gilt somit als neutrale Substanz. Zitronensaft hingegen verfügt mit einem niedrigen Wert von 2,4 über viel saures Potenzial. Im Gegensatz dazu wirkt Seife mit einem Wert von 9,0 bis 10,0 äußerst basisch.

Wer also ein effektives Peeling kaufen möchte, sollte auf einen möglichst geringen pH-Wert achten. Je niedriger dieser ist, desto effizienter kann das Peeling in der Haut agieren. Ist die Flüssigkeit dann noch hochkonzentriert, ergibt sich ein umso tieferes Ergebnis.

 

Kann man den pH-Wert selbst ermitteln?

Nicht immer möchten Hersteller den Wert mitteilen. Wer sichergehen will, dass das Mittel überhaupt wirksam ist, sollte deshalb zuhause selbst nachmessen. Üblich ist dazu der sogenannte Lackmustest. Das spezielle Lackmuspapier kann in der Apotheke oder online gekauft werden. Ein einzelner Papierstreifen wird in die Flüssigkeit eingetaucht, welcher sich anschließend verfärbt. Anhand einer Skala lässt sich auf diese Weise der pH-Wert ablesen.

 

Ist das Peeling wirksam, wenn der pH-Wert neutral oder basisch ist?

Leider tummeln sich online viele schwarze Schafe. Sie verkaufen hochkonzentrierte Peelings (bis 70 %) und suggerieren dem Kunden damit eine potente Wirksamkeit. Vielen dieser Präparate fehlt jedoch die saure Zusammenstellung. Dadurch sind die Produkte als Peeling kaum geeignet.

Hintergrund ist, dass die Hersteller auf diesem Weg verschiedene Bestimmungen innerhalb der EU-Kosmetikverordnung umgehen möchten. Weil die Produkte eben nicht hautreizend sind, ist die gesetzlich vorgeschriebene Sicherheitsbewertung weniger umfangreich. Damit ist es auch kleineren (nicht medizinischen) Herstellern möglich, solche chemischen Lösungen zu verkaufen.

Oft bemerken Kunden nicht, dass die Mittel kaum wirksam sind. Viel eher berichten Nutzer davon, dass sie das Produkt „sehr gut vertragen“ haben. So lässt sich erklären, dass selbst hochkonzentrierte Fruchtsäurepeelings (zwischen 40 und 70 %) mehrfach die Woche angewendet werden können.

Übrigens: Ein Peeling mit einem neutralen oder eher basischen pH-Wert ist zwar nicht exfolierend, dafür aber häufig feuchtigkeitsspendend.

 

Worauf muss ich beim Kauf achten?

Ein Fruchtsäurepeeling in niedriger Konzentration (5 bis 30 %) ist nicht per se nachteilig. Weil die exfolierenden Substanzen so knapp dosiert sind und das Produkt eindeutig aus viel Wasser besteht, kann mit einem solchen Mittel langsam und sorgfältig gearbeitet werden.

Viele Hersteller geben die INCI Liste an. Damit lässt sich herausfinden, welche weiteren Stoffe (Stabilisatoren etc.) in dem Produkt enthalten sind. Innerhalb der EU ist ein Verkauf von Kosmetika ohne diese Angabe streng genommen nicht zulässig, in der Praxis aber Realität. Konsumenten mit sensibler Haut sollten auf die Deklaration achten, um Unverträglichkeiten zu vermeiden.

 

cdn.hygi.eu/images/artikel/18251467359a01dc1ed497.pdf

 


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