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Auf zum neuen Hautbild – so wirkt ein Peeling mit Phenol

Zustand nach Peeling mit PhenolBehandlungsverfahren mit Phenol sind äußerst nachhaltige und intensive Hauttherapien. Ziel des Eingriffs ist es, mittels Abschälung der Haut unerwünschte Veränderungen wie beispielsweise Narben, Falten oder Pigmentstörungen final zu entfernen. Die Maßnahme ist im medizinisch-kosmetischen Bereich angesiedelt und wird von Ärzten der Chirurgie oder Dermatologie durchgeführt.

Für tiefe Peelings wird Phenol genutzt, also eine toxische und hautabbauende Flüssigkeit. Die Karbonsäure wird auch in Desinfektionsmitteln eingesetzt. Phenole sind, chemisch betrachtet, organische Verbindungen. Für den Menschen sind sie gut wahrnehmbar, weil sie immer über ein gewisses stechendes Aroma verfügen. Weil der Wirkstoff auf der Haut exfolierend wirkt, also die Hautschichten abschält, lassen sich damit beachtenswerte Hautveränderungen erreichen.

Diese Substanzen kennen viele Menschen jedoch eher aus dem Bereich der Industrie. Überwiegend werden die Phenol-Kristalle in der Massenproduktion von Kunststoff genutzt. Typisch für eine Weiterentwicklung ist beispielsweise Phenolharz. In Kontakt kommen viele Menschen im Übrigen mit Phenolphthalein, wenn beim Arzt der pH-Wert kontrolliert werden soll. Der Farbstoff ist ein Abkömmling von Phenol und weist die typische Verfärbung auf, je nachdem, ob der damit beschichtete Teststreifen in eine basische oder saure Lösung gehalten wird.

Es zeigt sich das typische Phenolrot und Phenolat entsteht. Aus diesen Extrakt lassen sich aber auch Medikamente für Tiere herstellen. Beliebt bei Hunde- und Katzenbesitzern ist beispielsweise Phenoleptil, was gegen epileptische Anfälle bei Haustieren helfen kann.

Die Strukturformel C6H6O verrät bereits, dass der Stoff grundsätzlich aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff besteht. Hergestellt wird es übrigens durch das Cumolhydroperoxid-Verfahren, vereinfacht auch Phenolsynthese genannt. Die Eigenschaften können als keratolytisch (Hornhaut entfernend) und keratoplastisch (hautfestigend und hautbildend) beschrieben werden. Das Ergebnis soll eine dauerhafte Hautveränderung sein, die durch eine frische, rosige und rundum aufgefrischte Optik überzeugt.

 

Wie wirkt ein Peeling mit Phenol auf der Haut?

Wer sich dazu entschließt, ein Peeling mit Phenol durchführen zu lassen, darf eine klare Veränderung seines Hautbildes erwarten. Bei der nicht invasiven ästhetischen Behandlungsmethode wird die toxisch wirkende Flüssigkeit flächig auf die Haut aufgetragen. Der Wirkstoff sickert umgehend in die Oberhaut ein und führt zu ersten Veränderungen. Während die Eiweiße der Oberhaut mit den einzelnen Phenol-Molekülen interagieren, sickert die Peelingflüssigkeit immer tiefer ein. Schließlich dringt es durch die Dermis (Lederhaut) bis in die gut abgeschirmte Subcutis, also die Unterhaut, vor.

Hier befinden sich die Nerven, die Blutgefäße, das weiche Bindegewebe und das Unterhautfettgewebe. Der Wirkstoff führt zur regelrechten Verätzung der obersten zwei Hautschichten und denaturiert diese. Die Eiweißzellen der Haut verklumpen, so dass sie absterben. Das chemische Peeling führt zu einer Abschälung der Haut.

Auf einen Blick – das kann es bewirken:

  • Generelle Restrukturierung der Haut
  • Neuaufbau von Kollagen und Elastin
  • Sorgt für ein verjüngtes und glattes Hautbild
  • Verhilft zu einer prallen und feuchtigkeitsreichen Haut
  • Schafft eine straffe und widerstandsfähige Oberfläche
  • Ermöglicht eine ebenmäßige Haut mit feinen Poren

 

Wann ist ein Peeling mit Phenol sinnvoll?

Viele Menschen, die sich freiwillig einer Behandlung mit Phenol unterziehen, möchten eine Verbesserung bzw. Verjüngung ihres Hautbildes erreichen. Häufig gehen einer solchen medizinisch nicht indizierten ästhetischen Prozedur bereits andere Maßnahmen voran. Wer beispielsweise bereits ein AHA Peeling oder ein BHA Peeling hat machen lassen und mit dem Ergebnis noch nicht so recht zufrieden war, wird zu intensiveren Verfahren greifen. Möglich ist auch, dass vielleicht sogar ein TCA Peeling mit Trichloressigsäure versucht wurde, ohne dass sich das gewünschte Ergebnis eingestellt hat.

Dann ließe sich die Bandbreite der medizinischen Peelings noch dahingehend ausschöpfen, dass letztlich ein Phenol-Peeling angestrebt wird. Wer jedoch nur ein paar kleine Fältchen loswerden möchte, wird mit einem mitteltiefen Peeling mittels TCA sicherlich besser versorgt sein. Da eine komplette Entfernung der obersten zwei Hautschichten möglich ist, lassen sich damit vielfältige therapeutische wie kosmetische Zwecke verfolgen.

Bei folgenden Indikationen könnte ein chemisches Peeling mit Phenol wirken:

  • Intensive Hautverjüngung und Hautstrafftung (ähnlich einem Lifting)
  • Restrukturierung einzelner Hautareale
  • Abschälen von Tattoos
  • Abtragen von Akne und Aknenarben (vulgaris, comedonica, excoriée)
  • Entfernung von lichtgeschädigten Hautveränderungen (Präkanzerosen)
  • Entfernung von Krebsvorstufen (Aktinische Präkanzerose)
  • Entfernung von Pigmentstörungen wie Pigmentflecken und Hyperpigmentierungen (Chloasma und Dyschromien)
  • Abtragung krankhaft veränderter Verhornungen (Hyperkeratosen)
  • Abtragung von Narben aller Art
  • Entfernung von (Lentigines solaris) Sonnen- und Altersflecken (Lentigines senilis)
  • Verätzung von gutartigen Hauttumoren wie Warzen (Verrucae vulgaris)
  • Verätzung von Alterswarzen (seborrhoische Keratosen)

 

Kann man ein Peeling mit Phenol zuhause selber machen?

Nein, ein solches tiefes Peeling muss von einem erfahrenen Facharzt durchgeführt werden. In Europa nicht allzu viele Kliniken das Verfahren an. In den USA ist das Chemical Peeling jedoch eine recht gebräuchliche Maßnahme zur Hautverjüngung und wird dort von vielen Ärzten vorgenommen. Die Phenol Peeling Kosten liegen zwischen 1.000 und 2.000 EUR, ja nach Länge des Klinikaufenthaltes und der individuellen Nachsorge.

 

Wie läuft ein Phenol-Peeling konkret ab?

Der Behandlung an sich geht immer ein umfassendes Aufklärungsgespräch voraus. Der Arzt muss abklären, ob der Patient generell geeignet ist und sodann über mögliche Komplikationen und die spezielle Nachsorge informieren. Anschließend bereitet der Patient zuhause für rund vier Wochen die Haut auf den Eingriff vor. Bei dem sogenannten Pre-Peel kommt eine Kombination aus Hydrochinon und Tretinoin zum Einsatz. So soll eine Reizung der Haut erwirkt werden, um sie durchlässiger zu machen. Das eigentliche Verfahren erlebt der Patient in einer Dämmerschlafnarkose.

Die Anästhesie ist notwendig, weil medizinische Peelings dieses Ausmaßes ein erhebliches Schmerzpotential in sich tragen. Die Haut des Patienten wird zunächst desinfiziert und entfettet. Augenlider und Lippen werden mit einem Schutzfilm überzogen. Die Konzentration der Flüssigkeit richtet sich nach der ärztlichen Erfahrung. Der Beauty Eingriff an sich geht rasch, es kommt auf die Verwendung von Phenol an: die Flüssigkeit wird mit einem Wattestäbchen aufgetragen und verbleibt nur kurze Zeit auf dem Gesicht. In der Tiefe der Haut setzt nun unmittelbar die Wirkung ein.

Mit einer speziellen Maske wird die Intensität der Flüssigkeit nach wenigen Minuten neutralisiert. Sodann trägt der Arzt ein Zinkoxidpflaster auf, um die abgeschmolzene Haut vor Luft und Licht zu schützen. Nach rund 24 Stunden erfolgt der erste Verbandswechsel und eine antiseptische Pudermaske wird aufgetragen. Wichtig ist es, dass die Haut unter der Maske möglichst nicht bewegt wird, um einer Narbenbildung vorzubeugen. Die Maske kann bis zu sieben Tagen angelegt bleiben. Nach der Zeit sollte die akute Wundheilung abgeschlossen sein. Die Haut befindet sich dann im Neuaufbau.

 

Die Nachsorge – Wie verläuft der Heilungsprozess nach dem Peeling?

Hautoberfläche bei Abschälung der HautPhenolpeelings sind intensiv wirkende Eingriffe. Meist werden sie nur einmalig durchgeführt. Eine enge medizinische Versorgung davor und danach ist sehr wichtig. Unmittelbar nach dem Eingriff kann es zu Schwellungen und starken Schmerzen bzw. zum Brennen der Haut kommen. Das Peeling mit Phenol bewirkt das gezielte Abschälen der Oberhaut. Nicht selten sind die Patienten von dem Schmerz überrascht und benötigen weitere Hilfe.

 

Wird das chemische Peeling im Gesicht vorgenommen, darf der Patient in den allerersten Tagen danach möglichst nicht sprechen, lachen oder anderweitig die Mimik einsetzen. In den Folgewochen beginnt der Aufbau der abgeschmolzenen Hautschichten, es tritt ein umfassender Verjüngungseffekt ein. Die Haut ist weißlich und wachsartig. Weil der Körper die abgestoßenen Bindegewebsfasern sowie das Kollagen neu bilden muss, zeigen sich die behandelnden Hautstellen zunehmend fester und ebenmäßiger.

Etwa drei Wochen nach der Faltenbehandlung sollte der Patient soweit wieder hergestellt sein, dass er als gesellschaftsfähig gilt und sich wieder Tageslicht aussetzen darf. Ab diesem Punkt kann auch wieder Kosmetik aufgetragen werden. In den ersten sechs Monaten nach der Anwendung muss die Haut mit einem Sunblocker abgeschirmt werden, ein einfacher Sonnenschutz würde nicht ausreichen. Erst nach etwa einem halben Jahr muss täglich eine Sonnencreme mit mittlerem Lichtschutzfaktor aufgetragen werden. Gezielte Sonnenbäder sind nach rund einem Jahr okay.

 

Gibt es Nebenwirkungen oder Komplikationen?

Während sowie nach dem Eingriff kann es natürlich zu diversen Nebenwirkungen und Nachwirkungen kommen. Weil das Konzentrat über die Atemluft sowie über die Haut aufgenommen wird und auf das zentrale Nervensystem und Herz-Kreislauf-System wirkt, kann es bereits während der Behandlung zu Problemen wie Atemnot oder Herzrhythmusstörungen kommen. Nicht nur deshalb ist eine engmaschige ärztliche Betreuung wichtig. In seltenen Fällen kann es auch zu einer Phenol Allergie kommen.

Nach dem Eingriff fühlen sich Patienten häufig benommen, verspüren Übelkeit und Kopfschmerzen. Viele leiden aber auch unter dem strikten Wundheilungsprozess, der sie viele Tage lang unter eine Pudermaske zwingt. Nicht zu unterschätzen sind zudem die Wundheilungsschmerzen, die mit einem Nässen der Haut einhergehen können.

Wird das behandelte Hautareal in den allerersten Tagen nach dem Eingriff strapaziert (Hautbewegungen durch Mimik, Sprechen, usw.), kann es zur Narbenbildung kommen. Sport oder andere schweißtreibende Tätigkeiten sind im ersten Monat nach dem chemischen Peeling tabu. Selbst im späteren Verlauf können sich langfristige Rötungen auf der Haut zeigen oder Schwellungen sowie Hautspannungen auftreten, die nur sehr langsam (im Laufe des ersten Jahres) nachlassen.

Manche Patienten leiden zudem unter einer gesellschaftlichen Stigmatisierung, wenn das Gesicht nach der Behandlung maskenhaft, milchig und wächsern erscheint. Generell rechnen muss der Patient auch mit späteren Nebenwirkungen. In manchen Fällen treten beispielsweise nach einem Jahr auffällige Pigmentstörungen auf.

 

Wer darf ein Peeling mit Phenol an sich durchführen lassen?

Schwangere und stillende Mütter sind von der Maßnahme ausgeschlossen, weil es von der Haut aufgenommen wird und zu Schäden am Kind führen kann. Auch Menschen, die an Diabetes mellitus erkrankt sind oder unter einer Erkrankung des Herzens leiden, dürfen die chemische Einwirkung nicht vornehmen lassen. Weil Phenol nephrotisch ist, also auf die Nieren einwirkt, sind ebenfalls Patienten mit einem Nieren- oder Leberleiden ausgeschlossen. Dieses kann zudem nicht aufgetragen werden, wenn der Patient unter einem Hautausschlag leidet oder Symptome einer Herpeserkrankung zeigt. Bei sehr dunkelhäutigen Menschen kann das Peeling mit Phenol ebenfalls nicht praktiziert werden, weil bei steigender Pigmentierung die Haut zur Bildung von Narben (Keloide) neigt.

 

 


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